Ein Paradigmenwechsel in der Althochdeutschforschung?

Markus Schiegg

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Abstract

Der vorliegende Aufsatz liefert zunächst einen skizzenhaften Abriss über die Erkenntnisinteressen zentraler Stationen der Althochdeutschforschung (2). Mit der Kontextualisierung und Pragmatisierung der Textforschung (3.1) und dem Aufschwung der funktional-kontextuellen Glossenforschung (3.2) ist eine funktional-pragmatische Wende in der aktuellen Althochdeutschforschung zu beobachten. Illustriert wird das Potenzial dieser Neuperspektivierung an der Frage nach den Erkenntnissen der Sprechakttheorie für die Glossenforschung. Dabei wird ausgehend von einer Beschreibungslücke in der aktuellen funktionalen Glossenforschung (4.1) der Nutzen der Sprechakttheorie für die Glossenforschung (4.2) anhand der Darstellung von Illokutionen (4.3) und Perlokutionen (4.4) an Handschriftenrändern illustriert. Abschließend (5.) wird gezeigt, dass ein ‚Paradigmenwechsel‘ im Sinne Kuhns bei dieser funktional-pragmatischen Wende keineswegs vorliegt und eine solche Vorstellung zu einer Fehlbewertung sowohl der früheren als auch der aktuellen Althochdeutschforschung führt.
Original languageGerman
Title of host publicationParadigmen der aktuellen Sprachgeschichtsforschung
EditorsVilmos Ágel, Andreas Gardt
Publisherde Gruyter
Pages317-332
Publication statusPublished - 2014

Publication series

NameJahrbuch für germanistische Sprachgeschichte
Publisherde Gruyter
Volume5

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